KOXA

Lebensborn

Vorweg: Auch wenn einige nun konditioniert aufschreien und die Alarmglocken läuten lassen, wenn sie den Titel lesen, hier gibt es nichts, aber auch gar nichts, das auch nur im Entferntesten mit dem Nationalsozialismus zu tun hat.

Ich hätte den Titel jetzt auch eher als „Kraftquelle“ vollkommen neutral übersetzt, aber der verantwortliche Musiker und Künstler Mirco Dalos möchte ihn lieber weiter in typischer und politisch überladener, allumfassender Systemkritik verstanden wissen.

Okay, kann ich auch mit leben ... Aber damit erhält das ganze Werk auch eine bestimmte Aufgabe und dieser wird es in keinster Weise gerecht. Komplett überproduziert und mit jedem neuen Track eine neue Baustelle eröffnend, versucht hier jemand Lösungen für die Zukunft in der Vergangenheit zu finden.

Anstatt vorwärts mit den Erinnerung zu gehen, wird wieder nur der Finger erhoben und gezeigt was alles falsch gelaufen ist und immer noch aktuell läuft. Die Konsequenz, nämlich Lösungsvorschläge sucht man hier vergebens.

Damit ist es überflüssig! Der Hinweis, dass man sich diese selbständig durch genaues Hinhören und Nachdenken erarbeiten soll, ist ein Witz. Dafür brauche ich als Inspiration nicht noch eine weitere, vergeblich darum bemühte Veröffentlichung mit edlem, aber langweiligem künstlerischen Anspruch, da muss ich nur meinen eigenen Kopf zum Denken benutzen.

Ebenso konstruiert wirkt die Musik, die zwischen theatralischem Weltschmerzelektronikzirkus und weichgespültem Drone/Noise-Rock verwirrt umherwandert, aber noch schlimmer: der Musik fehlt Leben, Kraft und Seele.