LITMUS

Aurora

Nach „Planetfall“ von 2007 heißt es bei dem britischen Quartett ein weiteres Mal: Es gibt Spacerock, Baby! Julian Cope mag sie, kein Wunder wildern LITMUS doch ordentlich bei HAWKWIND, PINK FLOYD und MONSTER MAGNET, und zwar derart, dass man es ihnen keinesfalls übel nehmen kann.

Denn während die meisten modernen Progrock-Bands harmlose Rockmusik fabrizieren, die sich überwiegend in langweiligen, selbstgefälligen Gitarrensoli ergeht, sind LITMUS richtig wild und aggressiv, und zwar im Sinne von Punk.

Das Tempo ist von Anfang extremst angezogen, da dürfte unvorbereiteten Hörern erst mal vor Schreck der Joint in die Teetasse fallen. Und bei einer LP hätte man sich vielleicht noch Gedanken darüber machen können, ob das Teil auf 45 rpm läuft.

Und in gewisser Weise machen LITMUS mit Acidrock, was die FUCKING CHAMPS mit Metal machen, und zwar den ganzen damit zusammenhängenden Klischees einen ordentlichen Arschtritt verpassen. Ein nettes Power-Package haben die Briten da geschnürt, das sich zwischendurch mal kurze abgespacete Ruhezonen und hübsche Shoegaze-Melodiösität gönnt, sich aber ansonsten wohltuend vom sonstigen Prog-, Stoner-, Ambient-, Doom und Metal-Allerlei anhebt und auch keine plumpe Hippierock-Revival-Veranstaltung darstellt.