RADIOHEAD

Amnesiac

„Als das Album erschien, war ich etwas verwirrt. „OK Computer“ ist eine meiner absoluten Lieblingsplatten, und dann kam „Kid A“ und ich wusste eine ganze Weile nicht, was ich davon halten soll.“ Das sagte Tom Smith von den EDITORS über RADIOHEADs „Kid A“ von 2000, dem ersten von zwei aus den gleichen Aufnahmesessions hervorgegangenen Alben.

1997 hatten RADIOHEAD mit „OK Computer“ ihr bahnbrechendes Meisterwerk veröffentlicht, mit der Folge, dass Bandkopf Thom Yorke eine Schreibblockade entwickelte und sich wegen Unklarheiten über den weiteren musikalischen Kurs die Arbeit am Nachfolger verzögerte.

Der stieß dann nicht nur bei Fans auf gemischte Begeisterung, ein Kritiker sprach sogar von bewusstem kommerziellem Selbstmord, ein Feedback wiederum, das in seiner Schärfe die Band überraschte, die 2001 mit „Kid A“ weitere Songs aus den gleichen Sessions zum „Amnesiac“-Album zusammenstellte – und trotz der Kritik am Vorgänger mit seinem ambitionierten Mix aus jazzigen wie elektronischen Sounds zu einem kommerziellen Erfolg wurde.

Album Nr. 6 erschien 2003, und „Hail To The Thief“ war eine Rückkehr zu altbekannten Gitarrenrock-Klängen, was ihnen manche als Stillstand vorwarfen – womöglich die gleichen Schlaumeier, die der Band zuvor die Abkehr vom, „OK Computer“-Rezept vorgeworfen hatten.

Rückblickend zählt aber nur das Gesamtwerk einer Band, und wer seinerzeit noch nicht zu den Followern von Yorke & Co. gehörte, darf sich jetzt an aufwendigen Neuauflagen der Alben 4, 5 und 6 erfreuen, die in der Standard-Version im dicken Klapp-Digipak und mit einer Bonus-CD (unter anderem Live-Songs) erscheinen und parallel auch noch in einer DVD-Edition.