TOM MESS

Vice Love

MADSTATE WORLD (MSW) sind tot, lang lebe Tom Mess! Der Mastermind genannter Band macht sich selbstständig und wildert auf seinem Debüt in neun Studio- und etlichen Live-Tracks mehr in „One Man And His Guitar“-Gewässern.

Wer MSW noch gut im Ohr hat, weiß wohin die Reise, geht auch in der reduzierten, akustischen Variante. Frühe AGAINST ME!, HOT WATER MUSIC und Co. laden ein zum „fröhlichen“ Seelenausschütten.

Hier nun in der stromlosen Version und ebenso intensiv und energisch. Emotional aufwühlender und kraftvoll herausgepresster Gesang bildet die Basis und lässt tief in die Gefühlswelt des Karlsruhers blicken – es drückt, schmerzt, gärt.

Auf Albumlänge funktioniert das für mich aber noch nicht, denn richtig gute Stücke (teilweise aus dem MSW-Fundus) wie „Control“ und „New comes right“ stehen teils recht monotonen Songs, die einen halbfertigen Eindruck hinterlassen, gegenüber.

Die richtig packenden Harmonien, der Esprit fehlen einfach und warum nicht einfach mal auf „leise“ schalten? Die besten Songs sind auch die, die am ehesten als „Band-Songs“ funktionieren würden.

Gemessen an den Standards die Ragan, Seconds und Co. derzeit reihenweise setzen, kommt der Mr. Mess einfach (noch) nicht heran. Ich meine aber, die Basis stimmt und wenn das Zweitwerk mehr Dringlichkeit und musikalische Varianz offeriert, gibt die Punktekiste sicher mehr her.