ACCÜSED

The Curse Of Martha Splatterhead

Aha, das sind also ACCÜSED mit dem einzigen verbliebenen Originalmitglied Tom Niemeyer. Ein Sänger, der angestrengt so klingen will, wie sein Vorgänger Blaine, dabei aber völlig vergisst, was das spezielle Gewürz war, das eben jener den guten Songs der Splattercore-Könige beigemischt hat (unter anderem wiedererkennbare Passagen) und die wie immer dominante Gitarre – Bass und Schlagzeug lassen wir jetzt mal außen vor – produzieren eine nichts sagende Platte ohne einen einzigen herausragenden Hit.

„Curse“ hat zwar einen tollen Sound, bewegt sich ideentechnisch aber weit hinter den schlechtesten Stücken von „Grinning Like An Undertaker“, dafür immerhin konstant über die gesamte Platte hinweg.

Das ist wie mit echtem Dreck, es gibt Leute, die spielen mit Dreck und solche, die danach riechen, weil sie darin leben. Blaine spielte nicht. Für mich waren ACCÜSED dann am besten, wenn sie nicht sauber klangen, nach „Martha“ also eine stete Entfernung von Zentralgestirn.

Die Erkenntnis: eine zweite „Martha“ wird’s wohl nicht mehr geben, aber auch keinen weiteren kleinen Überraschungsaugenbrauenlupfer wie „Oh Martha!“. Ähnlich enttäuschend wie ein kontinentales Frühstück mit einer Scheibe kaltem Toast und lauwarmem Steinpilztee.