BOMB

Speed Is Everything

Eine der wichtigsten Chicago-Punkrock-Bands der Achtziger waren NAKED RAYGUN, die auf bis heute unerreichte Weise Aggressivität, Intensität und Melodiösität zu verbinden wussten – jede ihrer Platten ist Pflichtmaterial in einer guten Sammlung.

Seit 2006 sind NAKED RAYGUN wieder aktiv, am Mikrofon natürlich Jeff Pezzati mit seiner markanten Stimme und den oft kopierten, aber unerreichten „Whoa-hey-ho“-Chören. Ganz verschwunden war der aber ja nie, denn seit 2000 ist er mit neuer Band aktiv, die auf den Namen THE BOMB hört.

2005 erschien auf Thick Records deren zweites Album „Indecision“, das jeden NR-Fan vollauf zufrieden stellte. Angesichts der NR-Reunion hofft man als solcher seit Jahren auf eine Europatour der einen wie der anderen Band, doch ob das 2010 was wird –keine Ahnung.

Also tröstet man sich unterdessen mit „Speed Is Everything“, dem brandneuen THE BOMB-Album, das nicht nur stimmlich 1:1 an NAKED RAYGUN anknüpft, sondern auch musikalisch: dichter, wuchtiger, etwas düsterer Gitarrensound, hymnische Melodien und eben solcher Gesang – man weiß, warum Matt Skiba von ALKALINE TRIO immer wieder auf NR als wichtige Vorbilder verweist.

Elf Songs finden sich auf dem Longplayer, der in der Besetzung des letzten Albums (mit Jeff Dean und Mike Soucy) eingespielt wurde, unter aktiver Mithilfe von auch diesmal wieder J Robbins, der sowohl vor wie hinter dem Mischpult tätig war, und auch Dan Yemin schaute mal im Studio vorbei, nachdem sich Pezzati auf dem letzten PAINT IT BLACK-Album verewigt hatte.

Und einer der Songs ist ein Cover – „Space age love song“ von A FLOCK OF SEAGULLS wurde auf superbe Weise neu interpretiert.