BOMB FACTORY

s/t

England spuckt jedes Jahr unzählige neue Bands auf die Welt aus, und der Großteil davon ist von willfährigen Journalisten hochgeschriebener Mist, an den sich schon Monate später kein Schwein mehr erinnern kann oder will.

In dieser Masse gehen leider die paar wirklich guten Bands unter, jene, die sich nicht an irgendwelchen Trends und Moden orientieren, sondern aggressive Musik mit relevanten Texten machen, Musik wie eine wütende Faust direkt in die Fresse.

So eine Band sind BOMB FACTORY aus Cambridge, ein Fünfer, der in einer kalten Garage zu proben begann, mittlerweile über hundert Konzerte gespielt hat und mit Paul Tipler am Mischpult diese erste EP eingespielt hat.

Die klingt nach einer Mischung aus THE FALL, CRASS, MCLUSKY, THE CURE, Achtziger-Gothpunk und BIG BLACK, begeistert mit heiser gebrülltem Sprechgesang, flirrenden, dichten Gitarren, bollerndem Bass und Texten, die in ihrer Direktheit und Wut so überzeugend sind, wie ich seit langem keine Lyrics mehr empfunden habe.

In „Tapes“ kotzt sich Sänger Jack über die allgegenwärtigen Überwachungskameras aus, in „We spend the money we make“ über prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen, und „God loves us and he hates you“ ist eine gallige Abrechnung mit religiösem Gesindel aller Couleur.

Drei Songs, drei Treffer – ich hoffe, diese Band fällt nie hinter dieses grandiose Debüt zurück.