DING DONG DEAD

Nie wieder Morgen

Auweia, was ein selten dämlicher Bandname. Dass sie sich nach einem ORCHID-Song benannt haben, erklärt vielleicht einiges, macht die Sache aber auch nicht unbedingt besser. Trotzdem: sich so albern zu benennen, dazu bedarf es schon einer gewissen Größe – und die haben DING DONG DEAD.

Nicht umsonst haben sich fünf kleine Labels aus Deutschland, Russland England und Israel zusammengetan, um die neun Songs von „Nie wieder Morgen“, die auch auf Tape und CD zu bekommen sind, nun auf feinem, schweren 10“-Vinyl zu veröffentlichen: die sechs Münsteraner spielen eine Art Screamo-Emo-Frickel-Geballer, man könnte auch sagen: „Kunstkacke“.

Und sie sind gut! Sicher zu heftig für den Massengeschmack, aber eine 10“ ist auch kein Massenprodukt, oder zu hektisch, mit vielen Breaks und auch ganz ruhigen Parts, deren Atmosphäre mich irgendwie an die Neunziger erinnert, bis ich drauf komme: ich habe damals viel Zappa gehört.

Die ideale Musik, um ein bisschen die Gedanken schweifen zu lassen, nachzudenken und zu träumen, eine gute Alternative für alle, die bei Kuschelrock kotzen müssen.