GUN CLUB

Death Party

Das Erbe von Jeffrey Lee Pierce scheint von verschiedenen Rechteinhabern verwaltet zu werden, anders ist es kaum zu erklären, dass die Neuauflagen seiner Soloalben sowie von GUN CLUB auf verschiedene Labels verteilt erscheinen.

2006 gab es über das niederländische Label Flow Records die sehr schön aufgemachten Rereleases der späten GUN CLUB- und Pierce-Alben, nachdem zuvor via Sympathy For The Record Industry Neuauflagen von „Death Party“, „Las Vegas Story“, „Miami“, „Mother Juno“ und „Wildweed“ erschienen waren.

SFTRI als Label ist quasi nicht mehr existent, da bestand Bedarf, die wichtigsten und besten GUN CLUB-Alben weiter verfügbar zu machen – GUN CLUB sind unbestritten eine der wichtigsten US-Bands der Achtziger.

Die Band um Jeffrey Lee Pierce, der 1958 geboren wurde und 1996 im Alter von gerade mal 38 Jahren starb, war ein absolutes Ausnahmephänomen in ihrer Verbindung von Punk, Country, Blues, Psychobilly, Americana und Goth-Elementen und deshalb in den Achtzigern zu Recht eine der großen Konsensbands.

1981 erschien das erste Album, „Fire Of Love“ (vor einigen Jahren von Munster neu aufgelegt), 1982 „Miami“ mit den Klassikern „Like calling up thunder“, „Run through the jungle“, „The fire of love“ und dem unglaublich ergreifenden „Mother of earth“.

Auf CD1 der Neuauflage findet sich das Originalalbum ohne Bonustracks, auf CD2 gibt es einen Konzertmitschnitt aus dem gleichen Jahr, aufgenommen im Continental Club in Buffalo, NY. Das Booklet ist etwas sparsam, außer Fotos hätte man sich ein paar Linernotes und Hintergründe gewünscht.

Das gleiche Verfahren wurde auch auf „The Las Vegas Story“ von 1984 angewendet, jenem Album, auf dem sich das phantastische, düstere „Walking with the beast“ findet, mit dem sich die Band aber ansonsten weiter vom dunklen, punkbeeinflussten Sound entfernt hat und verstärkt Americana-Wege-Einschlug – immer dominiert von Pierce einzigartiger Stimme und dessen Slide-Gitarre.

Auch hier gibt es Bonustracks auf der zweiten CD, in diesem Fall den Mitschnitt eines Konzertes vom 20.11.1984 aus Strasbourg. Das dritte CD-Paket enthält die 1983 erschienene „Death Party“-12“ mit „The house on Highland Avenue“, „The lie“, „The light of the world“, Death party“ und „Come back Jim“.

Eine damals wie heute recht kurze Angelegenheit, Bonus-Songs gibt es nur auf der zweiten CD mit einem Livekonzert aus der Roten Fabrik in Zürich vom 20.03.1983. Die beiden Alben und mit leichten Einschränkungen auch die EP sind definitiv „Must-haves“ in Sachen US-Underground, wobei Pierce damals so viel in Europa tourte, dass man GUN CLUB schon beinahe für eine europäische Band halten konnte.

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