LES ANN?ES

s/t

Erinnert sich noch jemand an die DANDY WARHOLS? Die hatten vor ein paar Jahren mit dem Song „Bohemian like you“ einen zeitlosen Hit. Ein rotziger, versnobter Britpop-Song war das. Die anderen Stücke auf dem Album allerdings waren verträumter, wohlig-schleppender Spacerock.

Man rufe sich nur Songs wie „Godless“ oder „Nietzsche“ ins Gedächtnis. Und hier kommen LES ANNÉES ins Spiel. Das Quartett aus Sydney nämlich widmet sich über zehn Songs ausschließlich dieser gemächlichen Seite.

Der Rhythmus fluffig, der Sound warm, die Stimme bis zur Unhörbarkeit heruntergemischt, und ein dezentes Keyboard zirpt und orgelt sich seinen Weg durchs dichte Klanggeflecht. Der eine oder andere wird sich beim Hören womöglich in die Sechziger zurückversetzt fühlen.

Das Album funktioniert ganz hervorragend, wirkt wunderbar entspannend und sorgt für Atmosphäre. Je nach Grad der Wohlgesinntheit ergibt sich früher oder später nur ein Problem: Die Songs ähneln sich sehr stark.

Schaltet man zwischendurch aus, nagt an einem nicht das Gefühl, man verpasse etwas. Da hat sich die Band wohl von ihrer eigenen Entspanntheit überrumpeln lassen.