RAISE THE RED LANTERN

s/t

Insgesamt drei Viertel von RAISE THE RED LANTERN sind die Erbauer der mächtigen, ihrem Namen alle Ehre machenden Emperor Custom-Gitarrenboxen, die auch von Bands wie PELICAN, RUSSIAN CIRCLES oder TRAP THEM verwendet werden.

Das würde zumindest schon mal den unglaublich intensiven Sound erklären, mit dem die Band aus den Boxen walzt. Das und die Tatsache, dass man auf dem Entdeckerlabel von BARONESS, KYLESA, MINSK und BLACK COBRA veröffentlicht, womit die Jungs dann auch gleich kokettieren.

Statt zu warten, bis besagte Bands auf einem anderen, größeren Label erscheinen, sollte man vielleicht lieber mal seine Augen offen halten und zusehen, dass man früher etwas von solchen Perlen mitbekommt, so die Kernaussage des Labelstatements.

Angesicht mir vorliegender Platte eine gute Empfehlung, wäre es doch eine Schande, diese nicht zu kennen. Herrlich rumpelig und dreckig, dennoch unfassbar intensiv bieten RAISE THE RED LANTERN hier acht Songs irgendwo in der Schnittmenge aus Metal, Stoner, Noise, Sludge und Doom, die einem ob ihrer zuweilen wahrhaft donnernden Riffs definitiv den Staub aus den speckigen Schlaghosen klopfen.

Die trockene, aber wuchtige Produktion tut ihr Übriges. Zwar liegt auf genannten Riffs definitiv der Schwerpunkt, aber die Band schafft es immer wieder geschickt Melodien einzustreuen, die beim Hörer eine Gänsehaut nach der anderen hervorrufen.

Das Gesicht meiner Frau, die mich dabei erwischte, wie ich mit aufgesetzten Kopfhörern und geschlossenen Augen, Luftgitarre spielend durch unser Wohnzimmer hüpfte und trotz nur spärlich vorhandener Haare wie verrückt bangte, wird mir wohl auf ewig im Gedächtnis bleiben, genauso wie diese fantastische Platte.