AUSGELEBT

Akustisch entkoppelt

Eine Sache können AUSGELEBT aus Oberhausen richtig gut: wütend sein, ihren Hass herausschreien – so glaubhaft, dass man sich im ersten Moment fragt, wer ihnen denn Böses angetan hat. Na, wer wohl, das deutsche Nationalgefühl, die eigene Szene, der Alltag eben.

Seit Jahren immer die gleiche Chose. Eine Vorgehensweise, die man sonst nur japanischen Großunternehmen nachsagt, findet man auch bei AUSGELEBT: imitieren und perfektionieren. Die Musik, die die eigene Szene hören will, wird gespielt, koste es, was es wolle.

Die gleichen Themen, die immer wiederkehrenden Fragen, das 08/15-Feindbild. Und doch beherrschen AUSGELEBT ihre Rolle perfekt, spielen ihre Instrumente sauber und routiniert und singen und brüllen dabei ganz passabel durch die Gegend.

Mag man immer noch hören, was Deutschpunk-Bands über Straßenkämpfe, Gesellschaft und Rebellion zu sagen haben, wird man mit „Akustisch entkoppelt“ auf hohem Niveau in seinen Ansichten bestätigt.