BEAR QUARTET

89

Zahlenmystik: 1989 gründete sich das „Bärenquartett“ in Lulea in Nordschweden, „89“ ist der Titel des neuen Albums, und arcd089 ist die Katalognummer im Repertoire von Adrian Recordings aus Malmö. Und 1989 war auch das Jahr, das das Ende des Kommunismus besiegelte, wie Frontmann Matti Alkberg anmerkt.

Was nicht bedeuten soll, dass die Band aus konservativen Kommunistenfressern besteht, umreißt sie in ihrem Booklet ihr Weltbild doch sehr deutlich mit den Worten „anti-war, anti-sexism, anti-racism, anti-whateveryoufuckinggot“.

Sehr sympathisch, man könnte meinen, es hier mit einer Punkband zu tun zu haben. Nun, Punkrock hat sicher auch seine Spuren im komplexen Sound von BEAR QUARTET hinterlassen, doch was immer da am Anfang war, es hat sich über die Distanz von 14 Alben (und ich lerne sie erst jetzt kennen ...) zu einem ganz eigenwilligen Crossover-Stil entwickelt, der sich aus so vielfältigen Quellen speist wie Krautrock, Metal, (Punk-)Rock, Psychedelic, Pop, finnischem Tango und zig anderen Genres mehr.

Wie bei den Finnen CIRCLE stellt sich aber auch hier keine Überforderung des Zuhörers ein, werden die Einflüsse harmonisch zu einem monolithischen Ganzen gegossen. Ziemlich dumm von mir, dass mir diese Band bislang entgangen ist, doch wer zwischen MOTORPSYCHO und THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES noch Platz für eine weitere skandinavische Supergroup hat, sollte ebenfalls den Späteinstieg wagen.