EZRA FURMAN & THE HARPOONS

Inside The Human Body

Im deutschen Sprachraum hält man Namen, die auf -a enden, erstmal für Frauennamen. Hat die singende Person dann auch noch eine Stimme, die nicht eindeutig dem einen oder anderen Geschlecht zuzuordnen ist, bekommt man Zweifel, ob Ezra wirklich ein Männername ist – ja, ist er.

Also haben die HARPOONS auch einen Frontmann. 2006 wurde das Trio in Chicago gegründet, das Debütalbum, das in Europa von Little Teddy veröffentlicht wird, wurde von Brian Decke produziert, der auch schon mit IRON & WINE und MODEST MOUSE gearbeitet hat, und wenn das Label darauf hinweist, dass Lou Reed zu den Fans von EZRA FURMAN & THE HARPOONS zählt, wundert mich das kein Stück, erinnern die zeitlosen Indierock-Nummern doch tatsächlich hier und da an Reeds Solo-Sachen aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.

Und ganz gleich, ob man „Inside The Human Body“ nun unter „Singer/Songwriter“ ablegt, was von Folk-Pop/Rock oder Alt-Country schreibt, auf Dylan oder die VIOLENT FEMMES verweist, man kommt der Faszination dieses Albums nicht wirklich näher.

Furman hat eine faszinierende, markante Stimme, sein Songwriting stimmt, er und seine Band eiern nicht rum, sondern kommen auf den Punkt und machen so gleichermaßen unspektakuläre wie prägnante Musik, die für sich einnimmt.

Mit jedem Hören mag man das, was man da geboten bekommt, mehr, und das ist der Stoff, aus dem Lieblingsalben werden.