GOLDEN BOYS

Electric Wolfman

Mut zur Lücke: Die ersten drei Alben der GOLDEN BOYS aus Austin, Texas habe ich verpasst, und erst mit „Electric Wolfman“, dem vierten Longplayer, den Alien Snatch in Kooperation mit dem US-Label Daggerman veröffentlicht, mache ich ihre Bekanntschaft und weiß nun, dass ich da wohl ein paar Platten auf meinen Einkaufszettel schreiben muss.

Austin ist an sich ja eher für wilde, rücksichtslose Punkbands bekannt, doch die GOLDEN BOYS sind etwas anders. Nicht dass es ihnen an Wildheit mangelt, und rauh sind sie auch, aber an sich sind sie eher ruhigere Typen, die auf erwachsene Weise das Terrain zwischen Lou Reeds Solo-Alben (die gute Phase Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger), Americana und Bands wie LAZY COWGIRLS und DEADLY SNAKES ergründen.

Ein höchst angenehmes, reifes Album abseits trashiger Garage-Punk-Hektik, diesem Genre aber nicht völlig entfremdet und damit alles andere als verschnarchte Musik für Rolling Stone-Leser.