KAUAN

Aava Tuulen Maa

Zwar stellt sich ein erster Eindruck letztendlich immer als richtig heraus, aber manchmal muss die Ausnahme die Regel eben wieder bestätigten. Erweckt ein flüchtiger Blick auf „Aava Tuulen Maa“ den Eindruck, man hätte es hier mit seichtem Ambient-Pop-Folk zu tun, so erschließt sich die Tiefe des dritten Albums von KAUAN erst nach intensiver Beschäftigung.

Der seine Musik beinahe im Alleingang aufnehmende Russe Anton Belov hätte zudem sicherlich keinen Eintrag bei metal-archives.com, der selbsternannten „Encyclopaedia Metallum“, die eine strikte „Nur Metal!“-Politik verfolgt, wenn er ein Popper wäre.

Ja, die etwas cheesigen Keyboards hier und da hätten nicht sein müssen, auch die Produktion hätte weniger seicht sein können, aber das bildet zumindest einen Kontrast zur sonst todtraurigen, gleichzeitig wunderschönen Musik Belovs, die nicht so leicht konsumierbar ist, wie sie scheint.

Das liegt nicht zuletzt an der zwar leisen, dennoch deutlichen verzerrten Gitarre, die Belovs Black-Metal-Sozialisation zeigt. Die hat er auf seinen bisherigen Werken zwar intensiver eingesetzt, die Arrangements und die Überlängen seiner Songs aber zeugen noch von Belovs musikalischer Vergangenheit.