KENT

Röd

„Röd“ („Rot“) ist das achte Studioalbum der Schweden, die sich immer noch stoisch weigern, auf Englisch zu singen, was dem Charme der Band jedoch keinen Abbruch tut, da sich Schwedisch auf den SHE WANTS REVENGE, PLACEBO und RÖYKSOPP nicht unähnlichen Melodiebögen von KENT ganz gut macht.

Die Band setzt bei diesem Album noch etwas mehr Synthesizer als beim Vorgänger ein und orientiert sich ab und an stark am typischen elektronischen Sound der Achtziger Jahre. Durchaus tanzbare Songs in einem nicht immer zwingend facettenreich gehaltenen Stil, aber mit Highlights wie beispielsweise dem Song „Hjärta“.

Allerdings fehlt „Röd“ ein wirklicher Überflieger wie beim großartigen Vorgängeralbum „Tillbaka Till Samtiden“ in Gestalt des Song „Berlin“. Emotionaler und einfühlsamer Tiefgang mit opulenter Instrumentierung zeichnet die einzelnen Stücke aus.

Immer noch unbekannt in unseren Breitengraden, aber so etwas wie Helden in Schweden, bleibt zu hoffen, dass KENT mit diesem Album auch hier endlich den Durchbruch schaffen. Historisch gewichtig ist das Album in den Berliner Hansa-Studios aufgenommen worden, in denen bereits Nick Cave, David Bowie und DEPECHE MODE (die ganz offensichtlich ein paar Bänder im Studio vergessen haben, an denen sich KENT schamlos bedient haben) große Werke ihres Schaffens aufgenommen haben.