NO SHAME

Ironing Day

Die Finnen setzen auf ihrem fünften Album alles daran, astreinen Crust in der Tradition von FROM ASHES RISE mit melancholischem Postcore ganz im Sinne von JAWBREAKER zusammenzuführen. Ein solches Projekt ist gewagt, aber dem Vierer aus Salo gelingt das Unterfangen gut und so folgen die schrägen Gitarrenakkorde und kippenden Vocals in „Empty promises“ ganz ohne Irritation auf Kracher wie „Born in submission“.

„Ironing Day“ ist also glücklicherweise kein fader Aufguss des beliebten Vorgängerreleases geworden. Inhaltlich betreiben NO SHAME weiterhin Systemkritik, protestieren gegen Kriegstreiberei, Apathie, Konsumterror und Armut, erheben dabei aber nie den Zeigefinger, sondern haben auch mal unorthodoxe Lösungsvorschläge wie „Parempi kännissä ku osa niiden koneen“ zur Hand, was zu Deutsch soviel heißt wie: „Lieber betrunken, als Teil der Maschinerie“.

„Light of my life“ ist der Ruhepol des Albums und könnte wieder beinahe aus der Feder von Blake Schwarzenbach und aus einer „Orange Rhyming Dictionary“-Session stammen. Die nachfolgenden Tracks nehmen dann aber richtig Fahrt auf, dürften somit die AK-47 auf dem Cover rechtfertigen und jedem Anarcho-Punk den perfekten Soundtrack zur Revolte bieten.

(Diese Band war auf der Ox-CD #88 zu hören).