RICKY WARWICK

Belfast Confetti

Der Mann, der im Vorprogramm von THERAPY? solo auftrat (und zuuufällig auch auf dem selben Plattenlabel ist), hat sich für diese CD so viele Musiker mit ins Boot geholt, dass es zu jeder Minute nach der Platte von einer Band klingt.

Irischer Folk trifft Kopfpunk, wird getragen von einer leicht verrauchten mit Whiskey geölten Stimme, viel Blues, jeder Menge erdiger Bodenständigkeit und jahrelangem Reifeprozess. Grandiose Platte, die viele Tugenden großer Einzelkämpfer wie Louis Tillett, Nick Cave, Jackie Leven oder auch Tom Waits mit einem wunderbaren Gespür für Pop-Melodien an den richtigen Stellen paart.

Klingt dann mal nach POGUES, Hank III oder auch ein wenig Mike Ness. Wenn der Mann dann live nur auf seiner Akustikgitarre „Ace of spades“ spielt, dann nimmst du ihm auch das voll und ganz ab.

Eine Platte mit einem Arsch voller Hits, keinem einzigen Durchhänger, so abwechslungsreich, so dreckig. Ähnliche Gefühle hat bei mir seinerzeit nur eine Platte wie „White Light, White Heat, White Trash“ ausgelöst.

Angst vor einem Klavier, einer Geige oder Banjo an manchen Stellen sollte man allerdings nicht haben. Selten hat eine Konzertscheibe so anhaltend meinen Player blockiert wie diese CD, und ich habe das sichere Gefühl, dass sie das auch noch eine Weile tun wird.