STIMMGEWITTER

Kitsch&Revo

Bereits 2006 erschienen, hat das zweite Album des STIMMGEWITTERs (vormals STIMMGEWITTER AUGUSTIN) nun spät, aber doch seinen Weg zu mir gefunden. Und das ist gut so, denn das, was Wiens erster Obdachlosengesangsverein hier unters Volk bringt, ist schlichtweg großartig.

Während die – einst – heimatlosen GesangskünstlerInnen erst unlängst eine 7“ mit SEVEN SIOUX eingespielt haben, sind es bei „Kitsch&Revo“ einige prominente Namen mehr, denen das Arrangement obliegt.

Dementsprechend vielfältig fällt das Gesamtwerk aus. Inhaltlich wechseln sich, wie der Name sagt, Kitschiges und Revolutionäres ab. So werden hier Hadern (wie man in Wien so sagt) wie „Weiße Rosen aus Athen“, „Kalkutta liegt am Ganges“ oder „La Paloma ade“ gleichermaßen interpretiert wie klassisches Arbeiterliedgut („Die Arbeiter von Wien“) oder so mancher Bert-Brecht-Text.

Für die Musik sind unter anderem Underground-Ikone und FM4-Urgestein Fritz Ostermayer, die Indie-Rabauken JA, PANIK, die HipHopper TEXTA (wo ja auch SEVEN SIOUX-Mitbegründer Huckey mit von der Partie ist), Bernadette La Hengst oder Schorsch Kamerun verantwortlich.

Egal, ob Wienerlied, Punkrock oder Elektronik im Vordergrund steht, der Gesang des STIMMGEWITTERs, der ist und bleibt einzigartig. Besorgen kann man sich das Teil übrigens bei den VerkäuferInnen der Wiener Straßenzeitung Augustin oder unter stimmgewitter.org.