AUXES

Ichkannnichtmehr

Ist es Zufall, dass der Refrain-Chor des Openers „Chronologial chaos“ klingt wie der von BLACK FLAGs „Rise above“? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht, aber auf jeden Fall ist es Dave Laney und Band mit „Ichkannnichtmehr“ gelungen, das schon brillante Debüt „Sunshine“, 2008 auf Lovitt erschienen, noch zu toppen – mit noch intensiverem (Post-)Hardcore meets Noiserock, mit einer fiebrigen, vibrierenden, sehr rhythmischen Platte, die aber auch hymnisch, melodiös und euphorisch ist.

Klassischer Achtziger US-Hardcore (siehe oben) meets Neunziger-DC-Sound à la GIRLS AGAINST BOYS, JONES VERY trifft auf MILEMARKER, jene Band aus Chicago, die derzeit wohl auf Eis liegt, uns aber seit den späten Neunzigern mit jedem Album, jeder Tour aufs Neue begeistern konnte.

Dabei stehen die Chancen, dass man in näher Zukunft was von MILEMARKER zu hören bekommt, vielleicht gar nicht so schlecht, lebt deren Al Burian (der hier als Background-Sänger auftaucht) doch mittlerweile in Berlin, und Dave Laney ist schon 2009 nach Hamburg umgesiedelt, von wo aus er auch in Patchwork-Manier die Fertigstellung dieses Albums betrieb – und eine Erklärung für den deutschen Titel gibt es damit auch.

Ein wirklich rundum perfektes, mitreißendes, fesselndes Album, an dem auch Florian Brandel, Pete Wagner, Noah Leger und Tim Remis beteiligt sind, wobei es ein festes Line-up schon aufgrund der verschiedenen Wohnorte nicht (mehr) gibt – von Dave mal abgesehen.