BRIAN JONESTOWN MASSACRE

Who Killed Sgt. Pepper?

Nach mehreren Besprechungen von Releases von Anton Newcombes Band THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE habe ich immer noch nicht ganz kapiert, wie diese Neo-Psychedelic-Truppe aus San Francisco genau tickt, und auch bei „Who Killed Sgt.

Pepper?“ wird das nicht unbedingt durchschaubarer. Klar ist nur, dass Newcombe eine Obsession für den Psychedelic-Rock der 60er und 70er Jahre hat, das macht schon der Titel deutlich, ansonsten gibt es oft montone Rave-artige Elektroniksounds, die erstaunlicherweise diesmal verstärkt an die späten BUTTHOLE SURFERS erinnern und ihre Alben „Electriclarryland“, „After The Astronaut“ und „Weird Revolution“.

Eine äußerst rhythmische und elektronische Form eines hypnotisch groovenden Trance-Rocksounds, wo SPACEMEN 3 und SPIRITUALIZED ebenfalls nicht weit sind, deren William Carruthers hier als Bassist beteiligt war.

Nicht jeden wird dieser eigenwillige Umgang mit Sounds und Beats gleichermaßen glücklich machen, aber „Who Killed Sgt. Pepper?“ ist eine der bisher am besten funktionierenden und in sich geschlossensten Platten von BJM.

Gleichermaßen dreist wie brillant ist dann, wie Newcombe in „This is the one thing we did not want to have happen“ den Schlagzeugsound von „She’s lost control“ und die Lyrics von „I remember nothing“ zu einer gelungenen JOY DIVISION-Hommage zusammengebaut und daraus einen ganz neuen Song gemacht hat.

Wo andere Musiker letztendlich nur in der nostalgischen Mottenkiste wühlen, versteht Newcombe den Zusatz „Neo“ auf jeden Fall als echten Ansporn, Rock & Roll neu zu definieren, was ihm auf „Who Killed Sgt.

Pepper?“ auch ganz ausgezeichnet gelungen ist.