BUTCHER BIRDS

Set My Bones

Nach der EP „Eat Their Young“ von 2005 katapultieren die drei Frauen und ein Herr am Schlagzeug von BUTCHER BIRDS aus Brisbane, Australien einen zum zweiten Mal mit Wucht in die Neunziger Jahre zurück.

Wie eine gut gemachte und von Herzen kommende Hommage an diese Zeit, in der Grunge im Begriff war, das große Ding zu werden, hört sich „Set My Bones“ in gewisser Weise an: hier das SONIC YOUTH-, da das SEBADOH-Zitat, stimmlich (mit Ausnahme von „Amp“) eher an Kim Deal als an die ungezähmten, schrägen Stimmen SLEATER-KINNEYs oder Kathleen Hannas erinnernd und zwischen latenter Lärmigkeit und glasklaren Rocksongs wie dem Opener „The gate“ pendelnd.

Wo manche die knackige Produktion, die Power und schönen Arrangements loben mögen, ist mir das allerdings nicht originär genug, so könnte man den über siebenminütigen Song „Yoko coma“ mit der Titel gebenden Zeile im Text beispielsweise locker für einen BREEDERS-Song halten.

Zum zweiten blitzen neben all den sicherlich vorhandenen schönen Momenten (die straighte Rocknummer „Blood message“ kann einiges!) zu wenig wirkliche Höhepunkte auf, sind sie nämlich zu knarzig und sperrig für sweete Rock/Popmusik, und letztendlich noch zu zahm und hinter Lärm-Avantgardisten wie SONIC YOUTH oder MUDHONEY zurückbleibend.

Sowohl die großen Melodien als auch das große Chaos bleiben aus – Durchschnitt.