GLORYTELLERS

Atone

Geoff Farina ist für mich ein persönlicher Problemfall: Mit KARATE hatte er Mitte der Neunziger Jahre mal sehr stark begonnen, um später dann immer mehr mit schwachbrüstigem Jazz-Gedudel zu nerven. Und dabei möchte ich den Kerl doch lieb haben – seine Stimme habe ich schon immer gemocht, und so grundsätzlich falsch war sein Songwriting ja auch nie.

KARATE gibt es inzwischen nicht mehr und „Atone“ ist das zweite Album unter dem Namen GLORYTELLERS. Und auch hier stört direkt der Schlaffheitsgrad des Ganzen, der auf überwiegend akustischen Gitarrensounds basiert, gerockt wird also mal wieder nicht.

Die GLORYTELLERS präsentieren sich dabei als eine Folkband mit beschwingt lateinamerikanischer Note, was zu einem sehr entspannten Gesamtbild führt. So ganz kann Farina zwar nicht von leiernden Jazz-Einlagen lassen, aber ich kann mich diesmal dennoch ganz gut auf das lässige folkloristische Feeling von „Atone“ einlassen, das dann doch mehr Charme als das oftmals unfokussierte Gedudel von KARATE besitzt.

Man könnte sogar das Gefühl bekommen, dass in „Atone“ ein echter Grower steckt.