HEARTBREAK STEREO

Carried Through This Waltz

13-facher Nachschlag für alle, deren Luftsprünge über das aufmüpfig gute Debüt „Inspiration (Back From The Dead)“ (Review #82) aufgrund Überhörens so langsam flacher geworden sind. Und die Reise geht genau so weiter, wo sie eben da nach elf Tracks ihr abruptes Ende nahm: Auf dem besten Weg zum Punk-Olymp, um die (!) großen Vorbilder RANCID zu enthronen.

Mit einigen Songs gelingt das den drei frechen Jungspunden auch vorzüglich und die Nähe zu Tim und seinen Jungs ist schon fast beängstigend. „Sunburn“ beginnt wild und mündet in einem Chorfeuerwerk wie zu besten „Let’s go“-Zeiten.

Das Gleiche gilt für das steil abgehende „Do I need a reason not to leave you here to die“. Halb so schnell, aber doppelt so cool brennt sich „Stepping out of line“ in die Gehörgänge. Verdammt, das können doch keine eigenen Songs sein.

Doch, lieber Rezensent und es wäre interessant zu wissen, was die Amis dazu sagen, angesichts deren nahender Berentung. Die Finnen jedenfalls haben an ihren Trademarks geschraubt, sind zum Teil aber auch härter und wilder geworden („Bottle rocket“).

Obwohl sich die Hits eher im mittleren Tempobereich abspielen, machen sich die knallharten Punk-Songs nicht schlecht, um den Kontakt zur Basis zu halten und eine klare Weichspüler-Trennlinie zu ziehen.

Die pure Spielfreude und effektvoller Schlagzeugeinsatz unterscheiden die Band deutlich von der Vielzahl der RANCID-Kopisten. Leider beginnt die Scheibe mit einer dürftigen Nummer („Say nothing“) und auch zwischen die Raketensongs haben sich einige maue Töne eingeschlichen, aber unterm Strich bleibt die Bestätigung des Überraschungscoups von 2008.

(Diese Band war auf der Ox-CD #89 zu hören)