SEED OF PAIN

Blindfolded & Doomed

Die Intensität, mit der die Schweizer SEED OF PAIN in ihr Debütalbum einsteigen, lässt mich an „Lektionen In Demut“ von Thomas Ds REFLEKTORFALKE denken. Mit im positiven Sinne schauerlich intensiver Stimme wird das Gedicht „Nur zwei Dinge“ von Gottfried Benn vorgetragen, untermalt von flirrenden Melodien, die zu guter Letzt brachial in den nächsten Track „Blind masses“ überleiten, wodurch man schon mal unter Beweis gestellt hat, dass man sich durchaus zu präsentieren versteht.

Was folgt, ist gewaltig psychotischer Noisecore, wie ich ihn in jungen Jahren von Bands wie AZURE, DEGARNE und/oder PROFAN kennen und lieben gelernt habe. Was „Blindfolded & Doomed“ jedoch noch einen ganzen Schwung interessanter und spannender gestaltet, ist die Vorliebe von SEED OF PAIN für New-Wave-Elemente, welche die Band immer wieder in ihre Songs einbaut.

Dass man sich allein dadurch vom Gros ähnlich gearteter Bands abzuheben weiß, ist ein weiterer positiver Effekt, den man sich hier geschickt zunutze macht. Die CD-Version enthält zudem drei Bonustracks, von denen insbesondere die beiden Remixe des Songs „Doomed“ zu gefallen wissen.