ZENI GEVA

Alive And Rising

Aus dem Deutschen stammende Fremd- oder Lehnwörter in anderen Sprachen finde ich immer höchst interessant, vor allem wenn man darüber spekuliert, warum es in der jeweiligen Sprache kein eigenes Wort dafür gibt – man nehme nur „angst“ im Englischen.

Genauso interessant ist „Geva“ im Japanischen, das auf das deutsche Wort „Gewalt“ zurückgeht. „Zeni“ übrigens bedeutet „Geld“. ZENI GEVA wiederum gibt es schon seit 1987, als Bandmastermind KK Null die Formation in Tokyo ins Leben rief.

Seitdem veröffentlichen sie regelmäßig Alben, und im Gegensatz zu vielen Landsleuten tun sie das auch im Ausland, können auf Releases auf Alternative Tentacles und Skin Graft verweisen. Speziell waren die Musik und die Konzerte von ZENI GEVA schon immer (im Frühjahr 2010 steht mal wieder eine Deutschland-Tour an): Ein massiver Angriff auf die Sinne, eine anstrengende Mixtur aus Hardcore-Blasts, metallischen Riffs, komplexem Schlagzeugspiel und und jazziger Verspieltheit.

Eigentlich seltsam, dass diese Musik sich eher bei Experimental-Fans und Moers-Festival-Besuchern einer gewissen Beliebtheit erfreut als bei jenen, die DILLINGER ESCAPE PLAN und ähnliche Mathcore-Chaoten abfeiern, obwohl die Parallelen doch unverkennbar sind.

Anderseits wissen Liebhaber der mit ZENI GEVA auch personell hier und da verbundenen BOREDOMS und RUINS die Soundeskapaden von KK Null zu schätzen, denen man im Falle dieses Livealbums anhand von Mitschnitten aus Kobe und Kyoto im September 2009 folgen kann.

Anstrengend, aber wie sagt man so schön? No pain, no gain.