MAPLE ROOM

Cities Of Hunger

Auf ihrem dritten Longplayer zeigen die Belgier, dass mit ihnen weiterhin zu rechnen ist, selbst wenn man inzwischen zum Quintett geschrumpft ist. Die zehn neuen Tracks bieten wieder Melodien satt, wirken dabei aber nie cheesy, sondern hübschen die eigenständigen Harmonien immer mit mächtigen Powerchords auf und erinnern mich in „Plastic humans“ mittlerweile sogar an POISON THE WELL.

Der Titelsong des Albums hingegen ist eher atmosphärisch bis flächig gehalten und geht stilistisch in Richtung DREDG. Gerecht wird man THE MAPLE ROOM und ihren komplex arrangierten, aber doch nachvollziehbaren Songs mit simplen Vergleichen sicherlich nicht, etwa mit „In the land of words“ fusioniert die langjährige Funtime-Band derart gelungen brachialen Hardcore mit hymnischen Vocals, dass es eine Freude ist.

„Vultures“ setzt dann noch stärker auf die melodische Strophe und satte Refrains, streut ein paar Growls ein, unterstreicht aber, dass THE MAPLE ROOM auf diesem Album mehr Gesangslinien zum Einsatz bringen, als das Postcore-Genre es eigentlich kennt.

Glückwunsch zu dem Mut was Eigenes zu machen, ob der Pop-Appeal euch zu stark ist, entscheidet ihr am besten mit maximaler Subjektivität, fest steht aber, dass „Cities Of Hunger“ ein rundum gelungenes Gesamtwerk ist, angefangen bei der Produktion über das Digipak mit biomechanischem Artwork bis hin zu den schmissigen Songs stimmt hier alles.