TALLEST MAN ON EARTH

The Wild Hunt

Wie der junge Bob Dylan soll Kristian Matsson aka THE TALLEST MAN ON EARTH klingen. Der schwedische Folk-Sänger, der wie aus dem Nichts kam, wird allenthalben hoch gelobt und auch sonst fehlt es nicht an euphorischen Stimmen aus der Musikpresse.

Dies alles löst bei mir zunächst nicht mehr als ein gelangweiltes Gähnen aus. Mein Desinteresse verschwindet aber in dem Moment, als der Opener des neuen TTMOE-Albums zum ersten Mal ertönt.

Denn das Nachfolgealbum zum ebenfalls sehr gelungenen Debüt „Shallow Graves“, das ich bewusst ignoriert hatte, ist einfach wunderschön. Gefühlvolle Folk-Balladen voller Melancholie, die tatsächlich an den frühen Bob Dylan erinnern.

„The Wild Hunt“ ist ein durch und durch stimmiges Album, zehn Songs, mal verträumt, mal zornig, mal mit Klavier, mal dominiert die Lagerfeuergitarre. Ausgerechnet der letzte Song auf „The Wild Hunt“ packt mich interessanterweise am meisten: „Kids on the run“ heißt er und meine Lieblingszeile geht so:„Oh meet me when the morning fails on the fields of desire / Oh meet me when I lost my part in the choir of dusk“.

Pure Folk-Poesie in ihrer ursprünglichsten Form.