YOUNG LIVERS

Of Misery And Toil

Ein schöner Satz, der sich da im Presseinfo zum zweiten Album der aus Gainesville, Florida stammenden YOUNG LIVERS findet, das von No Idea-Boss Var verfasst wurde: „While rent is cheap and jobs plentiful, they and many others often find themselves mired in our town’s long and often overbearing musical legacy, which is renowned for tainting both public perception and reviewers’ pens.“ Da soll heißen: „Sie leben gerne in Gainesville, haben aber die Schnauze voll davon, immer mit HOT WATER MUSIC verglichen zu werden.“ Ein verständliches Empfinden, wobei die Band dieser Kategorisierung natürlich einfach den Boden entziehen könnte – indem sie einfach aufhört, so unverschämt nach HWM zu klingen.

Ein böser Satz, aber einer, der stimmt. Der zweistimmige, rauhe Gesang, die sich duellierenden Gitarren, der peitschende Punkrock, die Herkunft – es riecht nach alten HWM, doch ich finde, es gibt schlimmere Schicksale, und zudem sind YOUNG LIVERS dann doch recht eigenwillig, sind nicht so melodiös wie die großen Brüder, sondern härter, lauter, dreckiger und direkter, weisen eine ordentliche Hardrock-Kante auf, erinnern mich auch mal an die mitreißenden ARTICLES OF FAITH mit Vic Bondis heiserem Gebrüll.

Wann hat zuletzt ein No Idea-Release enttäuscht? Ich kann mich nicht erinnern.