COMEBACK KID

Symptoms + Cures

„Der Sänger sah blass und aufgedunsen aus, wirkte bisweilen müde und abwesend.“ Über diesen Satz hat sich Andrew Neufeld von COMEBACK KID angeblich ziemlich geärgert. Recht hatte ich damit trotzdem. Jeder, der den Sänger letztes Jahr auf der Bühne erlebt hat, wird dies bestätigen können.

Die Symptome ließen keinen anderen Schluss zu: Eine der wichtigsten Hardcore-Bands der letzten Jahre war dabei auszubrennen. Doch anstatt sich für einige Zeit aus dem anstrengenden Leben auf Tour auszuklinken, bekämpfte Neufeld Feuer mit Feuer, wie es im Englischen so schön heißt: Er gab seine Wohnung auf, brachte seinen gesamten Besitz in einem Lagerhaus unter und stürzte sich voll in die Arbeit an einer neuen Band, die er mit seinem Bruder Joel gegründet hatte.

SIGHTS & SOUNDS erlaube es ihm, sich bei COMEBACK KID auf das Wesentliche zu konzentrieren, so Andrew Neufeld. Und tatsächlich: „Symptoms + Cures“ ist wesentlich geradliniger als der Vorgänger „Broadcasting ...“ und erinnert bisweilen sogar an das Debütalbum „Turn It Around“.

So vor Kraft und Energie gestrotzt haben die Hymnen der Band seit „Wake The Dead“ nicht mehr – immerhin eine der wichtigsten Hardcore-Platten der letzten Jahre. Wenn der Sänger jetzt noch ein bisschen abnimmt und manchmal raus an die Sonne geht, mache ich mir um ihn keine Sorgen mehr.