FABIENNE DELSOL

On My Mind

Die Grundlagen sind so gut wie eh und je. Die Gattin des weltbesten zeitgenössischen Beat-Produzenten Liam Watson nimmt in dessen Studio Toe Rag eine weitere Soloplatte auf (Nummer drei seit dem Ende der BRISTOLS), und dazu kann Fabienne aus den Vollen schöpfen, und ihr ganz eigenes Ding drehen.

Sie nimmt auf „On My Mind“ mehr und mehr Abschied vom leichtfüßigen Beatpop der BRISTOLS und der chansonesken Yéyé-Songs der letzten Alben, sie gibt sich nachdenklicher, die Grundstimmung ist durch und durch herbstlich.

Man stelle sich vor, Françoise Hardy und der viel zu früh gegangene Nick Drake hätten kollaboriert und ihre gesammelte Melancholie auf einem gemeinsamen Album aufgenommen. Leicht trippig, immer etwas bedrückt, nie so richtig happy.

Es wäre wohl ein Album, das die Kritiker lieben, das aber selten den Weg vom Plattenladen zum Kunden gefunden hätte. Vermutlich geht es mit Fabiennes neuem Werk genauso, vielleicht bin ich im Hochsommer auf neblige Herbstabende, fallendes Laub und die ganze Schwermut nicht so richtig vorbereitet, deswegen bekomme ich nicht so recht den Zugang.

Fragt mich in vier Monaten noch mal nach der Platte, vielleicht sehe ich dann manches anders, heute ist bei mir allerdings nur mäßige Euphorie vorhanden, deshalb auch nur