GHOULTOWN

Life After Sundown

Wie vom Winde verweht beginnt mit „Cruel winds of dusk“ dieser 12-Song-Bastard aus metallischem Rock, Country, Billy und Western mit B-Movie-Charme. „Horror-Billy“ könnte eine Sparte sein, „Death-Country“ eine andere.

„Dead outlaw“, der zweite Song, geht bezeichnenderweise gleich mal in eine ganz andere Richtung, rockige METALLICA oder etwa MOONSPELL nämlich (ebenfalls: „Under the phantom moon“), selbstverständlich versetzt mit den obigen Soundreferenzen, aber trotzdem überraschend metallisch.

Ganz klar eine Band, die sich zwischen allen Stühlen am wohlsten fühlt. Die sechs todschicken Cowboys kommen aus Texas, die Band existiert schon seit über zehn Jahren und in ihrer Heimat ist sie längst Marktführer.

Nun soll auch Europa im Country-Billy-Rhythmus zappeln, was angesichts der ausgereiften, griffigen Arrangements ohne große Umwege gelingen sollte. Danzigs „London dungeon“ bekommt durch eine unaufdringliche Trompete seine ganz eigene Spaghetti-Western-Note.

Diese gehört übrigens zur Stammbesetzung, wodurch die Songs des Öfteren von Mexicana-Feeling durchweht werden. Textlich zwischen Grusel und Pin-up-Erotik. Handwerklich und optisch exzellent.

„Thunder over El Paso“ ist ein reines Instrumental-, das abschließende „Life after sundown“ hingegen ein klasse Western-Stück inklusive Hintergrundpfeifen und Waschbrett-Rhythmus. Irgendwie ist sicher für jeden etwas dabei.

Fans von Rob Zombie, BOSS HOSS, Desert-Rock und verwegenem Country-Trash werden Freudensprünge machen. Unbedingt reinhören in „Against a crooked sky“.