HACIENDA

Big Red & Barbacoa

Meine Herren, HACIENDA sind für mich die Band der Stunde! Selten mal habe ich eine dermaßen abwechslungsreiche Sound-Kollage gehört, die durchaus zu jeder Minute unverwechselbar klingt. Keine leichte Aufgabe, wenn man Einflüsse mit einer solchen Bandbreite verarbeitet.

„Who’s heart are you breaking?“, der Opener, startet das BBQ mit fetter T-REX-Glambratzgitarre im verschleppt/bekifften Stoner-Rhythmus auf 85 bpm, danach geht das Identitäts-Hopping munter weiter.

EVERLY BROTHERS, LYNYRD SKYNYRD und ähnliche Southern-Rock-Scheußlichkeiten, „Let it be“-Ära BEATLES, eine gewaltige Prise Brianwilsonismus, Bluesgitarristen von Big Bill Broonzy über Elmore James bis zu Jon Spencer und dazu der Mut zu herumwabernden, richtungslosen Instrumentals im Stil der TORNADOS ohne Orgel.

Immer, aber wirklich immer klingt die Band aus San Antonio völlig authentisch und sich völlig dessen bewusst, was sie gerade spielen, wer es beeinflusste. Riesenlob auch an BLACK KEYS-Boss Dan Auerbach, der „Big Red & Barbacoa“ produziert hat.

Ein Riesensound ist ihm gelungen, der Hall bei den eher BEACH BOYS-lastigen Nummern ist monströs, und bei manchen Songs (vor allem bei den Instrumentalsongs wie „Prisoner“) klingt es verblüffend nach Joe Meek.

Die Produktion strotzt vor Detailtiefe und Kenntnisreichtum, und genau das verlange ich, wenn ich ein Album zu meiner aktuellen Lieblingsplatte küre.