HYPERNOVA

Through The Chaos

Ursprünglich aus dem Iran stammend und dort so etwas wie die Gallionsfigur der Rockmusik, jetzt aber wohnhaft in New York, konnte die Band mit ihrem teilweise an die KILLERS erinnernden Sound bereits 2008 für die SISTERS OF MERCY auf deren US-Tour als Support eröffnen.

Die Produktion von „Through The Chaos“ ist extrem zeitgemäß und lässt eigentlich nur wenig Rückschlüsse auf die kulturelle Herkunft der Band zu, die bewusst auf persische Texte verzichtet hat, weil diese sehr poetische Sprache ihrer Auffassung nach mit der Idee und dem Sound einer modernen Rock-Band nicht kompatibel ist.

Allerdings hat man sich bei der Produktion dieses Albums auf eine so „saubere“ Version von (Synth-)Rock kapriziert, dass man wirklich erinnerungsfähige Ecken und Kanten vermisst. Zu oft klingt die Band wie eine hippe Vorgruppe der KILLERS oder wie das Reminiszenzgemenge der New York Times, die HYPERNOVA direkt mit INTERPOL („Lost in space“ könnte eine INTERPOL-B-Seite sein) und SHE WANTS REVENGE verglichen hat.

In der Tat könnten Songs wie „Fairy tale“ oder „Lost in space“ auch Songs der genannten Band sein, aber eben aus deren nicht so euphorisierender Spätphase. Wie dem auch sei, ein solides Album, das all denen empfohlen sei, die an der Spätphase dieser Bands auch noch ihren Spaß haben oder hatten.

Die Band bekam im Übrigen ihre Visa für die USA erst, als der demokratische Senator Charles Schumer persönlich ein Fax an die Botschaft im Iran schickte, vermutlich nicht wirklich uneigennützig, denn Schumer gilt als einer der medial aktivsten und exzentrischsten Lobbyisten in Washington.