JAN BANG

... And Poppies From Kandahar

Man muss wohl ein spezielles Interesse für Jazz und Elektronische Musik mitbringen, um schon mal über den norwegischen Musiker Jan Bang gestolpert zu sein, zu dessen besonderer Spezialität das Live-Sampling gehört, also das Improvisieren mit Sounds auf einer Bühne in direkter Interaktion mit anderen Musikern.

Platten nimmt er eigentlich schon seit Ende der Achtziger unter seinem Namen auf – neben diversen Kollaborationen, etwa mit dem auch auf seinem neuen Album vertretenen Trompeter Arve Henriksen auf dem Label Rune Grammofon.

Aber offen gestanden ist „... And Poppies From Kandahar“ meine erste bewusste Begegnung mit Bang, der auf den elf Stücken der Platte eine extrem atmosphärische Mischung aus Jazz-Elementen und Ambient-Elektronik schafft (Miles Davis und Brian Eno kommen einem da in den Sinn), in deren Mittelpunkt sein innovatives Spiel mit unterschiedlichsten Samples steht, darunter sogar etwas vom KAMMERFLIMMER KOLLEKTIEF.

Dabei geht es vor allem um abstrakte Soundtüfteleien, aber innerhalb dieser fragmentarischen Kompositionen entstehen immer wieder ungemein schwerelose Melodien und klar umrissene Songstrukturen, ebenso wie unterschwellige Rhythmik, wodurch „...

And Poppies From Kandahar“ zu einem beeindruckend assoziativen unaufgeregten Trip in vielschichtige, elegante Klanglandschaften wird, die ihre extrem dunklen, geheimnisvollen Momente besitzen, aber dennoch nie emotionslos oder disharmonisch klingen.