JOSH RITTER

So Runs The World Away

„Change of time“ ist einer der besten Opener, die ich seit langer Zeit gehört habe. Der minimalistische Beginn mit Akustikgitarre und zurückhaltendem Gesang lassen nicht erahnen, dass hieraus am Ende ein Lied entsteht, an dem acht Musiker/innen beteiligt sind.

Mit mächtigem Schlagzeug und Percussions, mehrstimmigem Gesang und instrumenteller Vielschichtigkeit. Das folgende „The curse“ ist die vornehmlich vom Piano begleitete Liebesgeschichte zwischen einem wieder auferstandenen Pharao und der Archäologin, die sein Grab entdeckt hat.

Das tragische Ende dieser Beziehung wohnt dem Zauber des Anfangs bereits inne: „She asked ,Are you cursed?‘ He said ,I think that I’m cured‘, then he kissed her and hoped that she’d forget her question.“ Josh Ritter ist ein großartiger Sänger, dessen Erzählungen man sich nicht entziehen kann.

Wenn es, wie bei „The remnant“, musikalisch einmal ungewöhnlich hektisch wird, benötigen sowohl die aufgeschreckte Hörer als auch die Band den ganzen Rest des Albums, um sich wieder zu beruhigen.

So folgt bald mit „Another new world“ ein Lied, das an die frühen Stücke von Leonard Cohen erinnert – wunderschön und von selbstmörderischer Melancholie. „So Runs The World Away“ ist ein fantastisches Album von einer außergewöhnlichen atmosphärischen Dichte, das man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen darf.