SCOTT MORGAN

s/t

An sich müsste Scott Morgan bereits den Tatbestand der lebenden Legende erfüllen, dennoch dürfte er überwiegend Insidern bekannt sein, die mal über seine Bands aus den Sechzigern und Siebzigern gestolpert sind, sprich THE RATIONALS und SONIC’S RENDEZVOUS BAND, letztere zusammen mit Fred „Sonic“ Smith von MC5 und Scott Asheton von den STOOGES.

Später kamen noch THE SOLUTION und THE HYDROMATICS hinzu, mit dabei Nicke Hellacopter. Wobei THE RATIONALS und SONIC’S RENDEZVOUS BAND bereits den Grundstein dafür legten, was man jetzt auch auf Morgans erstem echten Soloalbum zu hören bekommt, nämlich eine Mischung aus ruppigem Detroit-Rock und smoothem Motown-Soul, aus einer Zeit, als R&B/Soul noch nicht mit dem Scheißdreck assoziiert wurde, der heutzutage die Charts bevölkert.

Wirklich neu ist das sicherlich nicht, was Morgan hier treibt, aber dafür zitiert er sich sehr authentisch und gekonnt durch die Sechziger und Siebziger und produziert dabei sehr schöne Vintage-Sounds (technischen Beistand bekam er von Jim Diamond), die mehr als nur Ausdruck von musikalischer Ewiggestrigkeit sind, inklusive einiger echter Hits.

Zu bemängeln gibt es bei diesem sehr gelungenen R&B-Garage-Album eigentlich nur, dass Morgan eine Unsitte der Sechziger übernahm, nämlich Stücke unmotiviert auszublenden, aber das könnte natürlich auch Absicht gewesen sein.