WOLF PARADE

Expo 86

Quizfrage: Warum geht ausgerechnet der zweite Song („Palm road“) des Albums sofort ins Ohr? Zugegeben, „Expo 86“ ist von Anfang an ganz anders als sein Vorgänger „At Mound Zoomer“. Die nach ihren Soloausflügen wiedervereinten Dan Boeckner und Spencer Krug achten zwar dieses Mal extrem darauf, dass man weiß, wer welchen Song zu verantworten hat, herausgekommen ist aber das wohl beste, weil homogenste und direkteste WOLF PARADE-Album bis jetzt.

Der Opener „Cloud shadow on the mountain“ macht Lust auf mehr und mag noch als vertrackt daher kommen. Aber schon „Palm road“ und vor allem „What did my lover say?“ haben das Hitpotenzial, das man von WOLF PARADE als typische Album-Band gar nicht recht erwartet hatte.

Gut ist aber, dass es nicht bei diesen beiden Hits bleibt. Das komplette Album mit seinen elf Songs ist der Hit einer Band, deren Stil schon immer so unverkennbar wie schwer zu begreifen war.

Und dabei kommt das Album wie aus dem Nichts daher. An „Expo 86“ werden wir alle noch viel Spaß haben. Gerade weil es Hits hat. Gerade weil aber auch diese Hits nicht beim ersten Mal zünden wollen.

Aber auch gerade deshalb, weil man später dieses Album immer wieder aus dem Wust der Nachahmer heraushören wird. WOLF PARADE haben den richtigen Schritt gewagt und ein bisschen Progballast hinter sich gelassen um ihren Hörern einen Gefallen zu tun ...

Ach ja, die Antwort auf die obige Frage ist: Weil sich der Schlagzeugbeat zu 79% anhört wie bei „Neighborhood #3 (Power Out)“ von ARCADE FIRE. Irgendwie frech.