ANIKA

s/t

Dass Geoff Barrow von PORTISHEAD eine ausgeprägte Affinität zu THE VELVET UNDERGROUND hat, kann man schon mal nonchalant unterstellen, da er sich neben seinem Nebenprojekt BEAK>, nun auch die Zeit genommen hat, mit der zwischen Berlin und Bristol pendelnden Sängerin Anika (die im Hauptberuf politische Journalistin ist) ein Album einzuspielen, das die pure Essenz von Nico und THE VELVET UNDERGROUND in sich aufsaugt.

Wie bei Nico schwingt hier dieser spezielle gebrochene nihilistische und entrückte Charme im Gesang mit. Ob das bewusst intendiert gewesen ist und Barrow/Anika die neuen Cale/Nico sind, mag dahingestellt sein, aber ein schönes, fragiles und in seinem Grundtenor eher introspektives und manchmal traurig anmutendes Album ist es sicherlich geworden.

Da aber PORTISHEAD-Alben auch nicht zwingend für ausufernde und zügellose Euphorie stehen, macht das schon Sinn. Das Album fällt grundsätzlich etwas besser aus als das letzte teilweise orientierungslos wirkende Album von PORTISHEAD selbst.

Vermutlich sind Beth Gibbons und Anika sehr unterschiedliche Charaktere, aber spannend wäre es, wenn sich beide auf einem Album unter der Ägide von Geoff Barrow wieder finden würden und dannl „Roads“ noch ma neu einspielen würden.