CHRISTIAN MISTRESS

Agony & Opium

Gute Musik erkennt man an ihrer Zeitlosigkeit, daran, dass sie immer hörbar ist, auch vom Zeitgeist losgelöst, unter dem sie entstand. Und so kann natürlich auch eine Band in der Jetztzeit funktionieren, die Musik spielt, die eigentlich aus einer vergangenen Zeit stammt, ohne dass man den Begriff „Retro“ bemühen muss.

Ob CHRISTIAN MISTRESS aus Olympia, Washington mit ihrem Debütalbum die Moderne nun ganz bewusst ignorieren, darf diskutiert werden, ihr traditioneller Heavy Metal irgendwo zwischen hardrockigem NWOBHM und ganz frühen METALLICA hätte jedenfalls in den frühen Achtzigern ebenso überzeugt, wie er es jetzt tut.

Einen großen Anteil daran hat die großartige Stimme von Sängerin Christine Davis, die nicht trällert, aber auch nicht vorgibt, ein Mann sein zu wollen. Dass sich CHRISTIAN MISTRESS aber bisher jeder Mitgliedschaft in einem Social Network und sogar einer eigenen Website verweigern, mag eventuell doch Kalkül sein.