HARVEY MILK

A Small Turn Of Human Kindness

Hat da eventuell jemand HARVEY MILK beleidigt, indem er die relative Eingängigkeit des 2008er Albums „Life ... The Best Game In Town“ gelobt hat, oder warum ist das sechste Album des Trios aus Athens, Georgia so sperrig und unzugänglich geworden? Eine überschaubare Anzahl an Riffs, ein immer gleiches schleppendes Tempo, sehr eigenwillige Arrangements, kaum Dynamik und keine Momente zum Festhalten: es ist verdammt schwer, zu bestimmen wo auf „A Small Turn Of Human Kindness“ ein Stück endet und das nächste anfängt.

Dazu das eintönige Genöle und Gebrumme von Sänger und Gitarrist Creston Spiers, die MELVINS erscheinen einem dagegen mittlerweile wie eine auf Hits bedachte Pop-Band. Wenn Spiers aber dann mal zu einer Melodie ansetzt und den Song „I alone got up and left“ damit zu einer kleinen Hymne macht oder wenn man von manch fantastischem Riff schlicht geplättet wird, weiß man wieder, was so großartig an HARVEY MILK und ihrem nicht für Normalohren gemachten doomig-bluesigen Noiserock ist.