HELMET

Seeing Eye Dog

„Meantime“, „Betty“ oder auch „Aftertaste“ sind in meiner musikalischen Favoritenliste ganz weit vorne eingeordnet und man kann ruhig allgemein behaupten: „Meantime“ ist ein Meilenstein für die Musikgeschichte.

HELMET haben zig Bands in den Neunzigern mit ihrem bis dato sehr eigenen Sound begeistert und schließlich geprägt. Ohne HELMET hätte es wohl unter anderem den gesamten New Metal-Sound und den darauffolgenden Hype nie gegeben.

Ob das jetzt als gut oder schlecht anzusehen ist, möge jeder selbst entscheiden. Fakt ist jedoch: HELMET sind wichtig. Doch ein Album wie „Seeing Eye Dog“ braucht eigentlich keiner mehr wirklich und es tut mir extrem weh, das schreiben zu müssen.

Es ist sicher nicht schlecht und auch gibt es wieder ausreichend wunderschöne HELMET-Riff-Stafetten, doch der Gesang ist mir stellenweise zu steril beziehungsweise er wirkt oftmals aufgesetzt.

So richtig bewegen will dieser Longplayer einfach nicht. Es ist kein schlechtes Album, doch ähnlich wie bei den Vorgängern „Size Matters“ und „Monochrome“ kommt auch dieses Werk nicht über den Durchschnitt heraus.

Zudem befindet sich unter den gerade mal zehn Tracks ein BEATLES-Cover, welches im Kontext der Platte absolut deplatziert wirkt und eher nach WEEZER als nach HELMET klingt. Ich rate hier jedem, das Album selbst anzutesten, vielleicht bin ich bei HELMET auch einfach zu voreingenommen.

Page Hamilton ist und bleibt HELMET, doch mit dem neuen Line-up nach der 2004er Wiedervereinigung, und vor allem ohne Drummer John Stanier, fehlt weiterhin der gewisse Drive. Nichtsdestotrotz ist das durchaus grandiose „White city“ für HELMET-Fans schon wieder fast Kaufargument genug und die bevorstehende Tour sollte man ebenfalls auf keinen Fall verpassen.