HYPNOS 69

Legazy

Immer wieder bewundernswert, wie ironiefrei manche Bands den Psychedelic- und Progrock der Sixties und Seventies zitieren, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, das Ganze in Sachen Sound und Songwriting zumindest ansatzweise zu modernisieren.

Das praktizieren die Belgier HYPNOS 69 jetzt schon auf dem fünften Album seit 2003 – bei einigen der Rezensenten in diesem Heft fiel dabei auch das böse Wörtchen „Stoner“ –, die diesmal sehr offensichtlich die frühen KING CRIMSON zitieren/kopieren, was im zweiten Track schon beinahe unverschämt nach deren Übersong „21st century schizoid man“ klingt. Handwerklich gibt es hier ansonsten nichts zu meckern, HYPNOS 69 betreiben ihre musikalische Mimikry auf hohem Niveau und in derart virtuoser Form, dass man sie manchmal wirklich für eine Band aus den Siebzigern halten könnte.

Man mag so ein Retro-Hippietum hassen und komplett ablehnen, aber die Belgier wissen, was sie tun, und gerade in den ausgewalzten Instrumentalpassagen gelingen ihnen einige wirklich fantastisch atmosphärische Momente, die sie von den ganzen sonstigen Stümpern in diesem Bereich angenehm abheben.