MADBALL

Empire

Der Chef und ich haben erst kürzlich festgestellt, dass der Unterschied zwischen Bands wie MADBALL und den heute ach so angesagten Hardcore-Formationen ganz einfach darin zu finden ist, dass erstere absolute Profis in ihrem Tun sind.

Das erkennt man nicht nur auf den Konzerten, wenn sich zum Beispiel der Sound mit dem Auftritt von Freddy Cricien und Kollegen auf einmal kristallklar und ungemein fett aus den Boxen schiebt, wo er doch bei den Vorgruppen noch mehr nach Schuhkarton klang.

Auch mit den Veröffentlichungen ihrer Platten wird das immer wieder mehr als deutlich, denn wo andere Bands sich abmühen akkurate HC-Kost abzuliefern, klingt das Ganze bei den New Yorkern wie ganz locker aus der Hüfte geschossen.

Seit Jahren weiß die Band um den Halbbruder der NYHC-Legende Mr. Miret, was die Fans von ihnen erwarten, und genau das bieten sie dann auch. Experimente? Innovative Spielereien? Fehlanzeige! MADBALL sind MADBALL und sie spielen New York Hardcore, basta! Im Grunde ist es egal, ob man nun „Demonstrating My Style“ von 1996, oder „Empire“ auflegt, man bekommt den gewohnten Mix aus latent metallischem Riffing (ohne dass sie in die Crossover-Ecke abzurutschen) und dem charismatischen Gebelle von Freddy Cricien.

Der Unterschied ist lediglich im Klangbild auszumachen, das heute natürlich wesentlich mehr knallt. Manch einer mag der Band genau das vorwerfen, ich jedoch bin ausgesprochen zufrieden, weil ich genau das bekommen habe, was ich mir vorgestellt habe.

Ich will es mal so ausdrücken: Ich gehe ja schließlich auch nicht in einen Schuhladen, um mir eine neue Hose zu kaufen.