PASCOW

Alles muss kaputt sein!

PASCOW stehen in meinem Plattenregal irgendwo zwischen PANTERA und PENTAGRAM, die letzten Punkrock-Bands, die mich nachhaltig begeistern konnten, waren THE BRIEFS und FLESHIES, iTunes sagt mir, dass ich in letzter Zeit hauptsächlich DARKTHRONE, FISCHER-Z, IRON MAIDEN und John Lennon gehört hätte, die Aussage „Punk’s not dead“ würde ich in puncto persönlicher Relevanz nicht unbedingt unterschreiben und spannende musikalische Entwicklung findet für mich momentan ausschließlich im Black Metal und Artverwandtem statt.

Dennoch schafft es diese kleine Punkband aus dem Saarland, mich mit jeder neuen Platte vollkommen für sich einzunehmen. Mehr noch: PASCOW gehören zu den ganz, ganz wenigen aktuellen Bands, deren Musik ich regelmäßig und ausgiebig höre, deren letztes Album erst dann etwas an Bedeutung verliert, wenn sie ein neues gemacht haben.

Wie bekommen die das nur hin? Sie wecken Emotionen in mir, sie berühren mich, so pathetisch das auch klingen mag. Seien es die teils etwas kryptischen Texte, die man doch versteht, ohne sie erklären zu können, und aus denen sich immer wieder einzelne Fragmente im Kopf festsetzen oder eben die Musik, die ja eigentlich bloß deutschsprachiger Punkrock ist; ein sehr melodischer allerdings, dabei so aggressiv wie melancholisch.

„Alles muss kaputt sein!“, das vierte Album und das erste mit dem neuen Bassisten Flo (dieser Posten scheint mit einer gewissen Fluktuation verflucht zu sein) und auf einem neuen Label, ist dabei die logische Fortsetzung seiner drei Vorgänger, etwas poppiger in der Musik vielleicht, dafür dunkler in den Texten.

Und wie bei jedem neuen PASCOW-Album bin ich überrascht, wie leicht es den Vorgänger aus meiner Anlage verdrängen kann, obwohl ich mir auch dieses Mal wieder ganz sicher war, dass dieser nicht übertroffen werden kann.

PASCOW hören, ist wie „Stand By Me“ sehen: pure Energie sowie bittersüße Melancholie, bei der man sich dennoch und auch deswegen richtig wohl fühlt. (Diese Band war auf der Ox-CD #92 zu hören)