SPERMBIRDS

A Columbus Feeling

Tage kommen, Tage gehen, nur der XXX (Fußballverein deiner Wahl einsetzen) bleibt bestehen. Man könnte auch die SPERMBIRDS anstelle eines Sportclubs im ersten Satz dieser Besprechung nennen. Denn ja, sie sind eine Institution in Sachen Hardcore-Punk.

Ja, sie sind noch immer voller Wut, Witz, Spielfreude und Bühnenpräsenz, im Gegensatz zu vielen anderen Bands mit einer ähnlichen Anzahl an Dienstjahren. Ja, sie sind eine dieser Lieblingsbands, mit denen man aufwächst, die einen aber im Gegensatz zu vielen anderen nicht verlassen, auch nachdem man bereits ein großes Stück des Weges zurückgelegt hat.

Man fürchtet manchmal sogar, sie könnten einen überleben ... Und nach all den Jahren haben sie es noch immer nicht verlernt, im Gegenteil, es sogar auf meisterliche Weise stets verfeinert, hymnische, melodische Punkrock-Songs zu schreiben.

Kleinere Neuerungen im stilistischen Sinne, die sich bereits auf dem Vorgänger „Set an example“ angedeutet haben, haben sich nun scheinbar manifestiert, ohne dass man jedoch den roten Faden verlieren würde.

Man hört beziehungsweise liest noch immer in jeder Zeile, dass Lee Hollis seine Vorreiterstellung in Sachen hochwertiger, zynischer und vor Komik strotzender Bitterkeit behauptet. Und wenn ich den Titel „Columbus Feeling“ richtig deute, wohnt der Pfälzer-Ami-UK-Clique namens SPERMBIRDS noch immer ein Geist inne, der manch bebrillten und pickeligen zukünftigen Nobelpreisträger beim „Jugend forscht“-Wettbewerb schnell im Rückspiegel kleiner werden lässt ...

Die SPERMBIRDS sind zwar „too old to die young“, leben aber immer noch schnell – zumindest musikalisch – und dafür lieben wir sie. Noch immer. Tendenz steigend ... (Diese Band war auf der Ox-CD #92 zu hören)