WEEZER

Hurley

Ich liebe WEEZER. Und ich liebe Hurley, den massiven Kumpelcharakter aus „Lost“ („Alter!“). Was für ein Glück also, dass eben dieser Hurley vom Cover des neuen WEEZER-Albums strahlt, das ich darüber hinaus für das beste WEEZER-Album seit dem legendären „Blauen“ halte.

Nach dem eher mäßigen Vorgänger „Raditude“ besinnen sich WEEZER mit „Hurley“ scheinbar auf ihre Qualität und ich darf mich über mindestens fünf typisch treibende WEEZER-Hits freuen, die ich nach dem ersten Hördurchgang sofort nochmal hören möchte – und dann nicht mehr vergessen will.

Der Opener „Memories“, das folgende „Ruling me“, dann „Trainwrecks“ – drei potenzielle persönliche Favoriten auf höchstem rhythmischen Fußwipp- und/oder Kopfnickniveau als Einstieg beruhigen, und während die Ballade „Unspoken“, das, äh ...

WEEZER-witzige“ „Where’s my sex?“ und die nur geringfügig abfallenden „Run away“ und „Hang on“ erst gar keine ernstzunehmenden Zweifel aufkommen lassen, dem Album könnte zum Ende hin die Luft ausgehen, macht „Smart girls“ auf Platz Nummer acht wieder alles richtig und die „Brave new world“ auf der Neun setzt direkt noch einen drauf.

Fast scheint es, als hätte das Quartett auf den Augenblick gewartet, an dem es dem Major den Rücken kehrt, zu Epitaph (!) geht, um dann mit diesem großartigen Album noch einmal nachzutreten und der Großindustrie den virtuellen Mittelfinger zu zeigen.

Irgendwie ist alles stimmig. Der Titel, das Cover, die Songs, die hervorragende Produktion, und nicht einmal die Bonussongs fallen auffallend ab. Ich freue mich. Für die Band, für Epitaph und vor allem für mich.

Draußen ist sonniger Spätsommer mit 23° angesagt, drinnen läuft „Hurley“ zum wiederholten Male. Genau mein Wetter. Genau meine Musik. Danke dafür.