BROKEN RECORDS

Let Me Come Home

Der einzige Wermutstropfen des neuen Albums von BROKEN RECORDS aus Edinburgh ist, dass Sänger Jamie Sutherland, wenn er sich in haltloser Melancholie und Traurigkeit verliert, hin und wieder an Brandon Flowers von den KILLERS erinnert.

Und das will ja eigentlich keiner. Ansonsten ist „Let Me Come Home“ großes und tiefes Theater in Moll, das sich (mitunter) schamlos, aber sehr gekonnt, bei THE NATIONAL (mit denen sie bereits auf Tour waren), den DEVASTATIONS und den ganz frühen REM (man denke an deren fulminantes „The one I love“) bedient: leicht orchestrale Opulenz, allerdings geringer als beim Vorgängeralbum, wechselt mit „schlichtem“ und emotionalem schottischen Folk-Rock und wird dabei niemals langweilig.

Und mit „Dia dos namorados!“ gibt es eine großartige Ballade, bei der die zauberhafte Jill O’Sullvian, auf ihre ganz eigene Art irgendwie die kleine Schwester von Heather Nova, von SPARROW AND THE WORKSHOP im Duett mit Frontmann Jamie Sutherland singt.

Die elegischen Soundscapes in Moll, die Tony Doogan produziert hat (der bereits MOGWAI und BELLE & SEBASTIAN in der Produktion betreute), versprühen stets einen dunklen und warmen Glanz. Und Vaughan Oliver aka 23envelope hat als langjähriger Chefdesigner bei 4AD wieder eines seiner charakteristischen (und einzigartigen) Coverartworks gezaubert.