DUB WAR

The Dub, The War & The Ugly

Als ich DUB WAR Anfang der Neunziger erstmals begegnete, tat ich die Musik der Engländer noch als typischen Zeitgeist ab, Crossover der damals angesagten und nicht sonderlich innovativen Sorte. Das änderte sich erst mit ihrem zweiten Album „Wrong Side Of Beautiful“ von 1996, das ein wirklich schöner, homogener Mix aus Metal, Punk, Rock, Reggae und Dub war und vor allem mit einem guten, nicht auf einen kurzlebigen Hüpf-Groove-Hit angelegten Songwriting überzeugte; eine aktuellere und religionsfreie Version der Spätachtziger-BAD BRAINS quasi.

An das Debütalbum „Pain“ von 1995 und die 1993 auf „Words Of Dubwarning“ zusammengefassten frühen Singles habe ich mich dennoch nie weiter rangetastet und 1999 war eh Schluss mit DUB WAR: ihr Label Earache lehnte kurz zuvor die Songs für ein geplantes drittes Album ab und Sänger Benji Webbe machte mit SKINDRED weiter.

Warum Earache nun heute drei dieser Songs doch veröffentlichen, zusammen mit Demo-Aufnahmen älterer und bereits bekannter Songs, wird daran liegen, dass man noch etwas Begleitmaterial für die knapp einstündige Dokumentation über DUB WAR brauchte, denn mehr als ganz okay sind sie nicht.

Auch der Film ist bloß ein nostalgischer Rückblick dreier Bandmitglieder ohne großen Informationswert. Und mit einem gefilmten Live-Auftritt und Musikvideos ist man bei mir eh an der falschen Adresse.